Multimedia-Stationen für naturwissenschaftliche Dauerausstellung

Wie nutzen Tiere ihren Lebensraum, um Krankheiten zu bekämpfen? Welche Wirkstoffe bietet die Natur für unsere Medizin? Und welche Erreger können erst durch andere Lebewesen auf uns Menschen übergehen?
Diesen und noch vielen weiteren faszinierenden Fragen geht die Ausstellung „Natur + Medizin“ nach. Gemeinsam mit dem Kurator:innenteam und den Ausstellungsarchitekten von Bach Dolder konnten wir einen abwechslungsreichen Raum gestalten, in dem ein breites Publikum zum entdecken, lernen und ausprobieren angeregt wird.

Den Kurator:innen wurde ein maßgeschneidertes Content Management System (CMS) an die Hand gegeben, mit dem Inhalte wie Text, Bild und Video jederzeit aktualisiert und ergänzt werden können. Die Inhalte einiger Medienstationen lassen sich zudem individuell konfigurieren und gewichten.

Zusammen mit der robusten und langlebigen Hardware ist so die technische Infrastruktur für das Museumsteam geschaffen, um die Ausstellung autark und langfristig zu betreuen.

Die Vielfalt der Ausstellungserfahrung ergibt sich auch aus dem Abwechslungsreichtum der Medien-Exponate. Aufgrund der ganz unterschiedlichen Bedien-, Vermittlungs- und Inhaltsstrukturen benötigte jedes Exponat eine individuelle Software-Basis. Unser Team konnte dank effizienter Lösungen dennoch eine budgetfreundliche Umsetzung erreichen.

Den visuellen Mittelpunkt des Raumes bildet die stilisierte Nachbildung der historischen Frankfurter Hirsch-Apotheke. Im „Innenraum“ zeigt ein gut sieben Meter breites Wandbild eine Collage aus 110 Organismen. Dieses kryptische Kunstwerk wird erst durch den Medientisch davor aufgelöst: Besucher:innen wählen auf dem linken von zwei Screens die abstrahierten Elemente der Collage aus und erhalten auf dem rechten detaillierte Informationen zu deren Relevanz für die Medizin. Kategorien wie „Familie“ oder „Stoffgruppe“ sowie ein Glossar erlauben Querverweise und gezieltes Recherchieren.

Auf ihnen sind Interviews mit fünf Wissenschaftler:innen hinterlegt, die Fragen zu ihrer Forschung beantworten. Die Touchbildschirme erlauben das Auswählen von Fragen und das Navigieren zwischen Personen. Wird einer der beiden Handhörer abgenommen, wechselt der Video-Idleloop automatisch zur ersten Interviewfrage. Dank Untertiteln sind Versionen in Deutsch und Englisch verfügbar.

Ein Bereich der Ausstellung widmet sich dem Thema Zoonosen, also Krankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragbar sind. In den Exponattisch haben wir einen Bildschirm integriert, der Besucher:innen Zugriff auf eine ausführliche Sammlung von Zoonosen erlaubt, wie sie analog im Raum nicht abbildbar gewesen wäre. Mit einem Drehrad kann linear durch das Zoonosen-Alphabet geblättert werden, das in Bild und Text detaillierte Informationen zu Erreger, Krankeit, Verbreitung und Übertragung bietet. Die simple Navigation und das aufgeräumte Screendesign machen das Thema für ein breites Publikum attraktiv.

Mittels eines Mirrorhead-Projektors kann die Ecke des Raumes nahtlos bespielt werden. In Zusammenarbeit mit dem Künstler Merlin Flügel entstanden mehrere illustrierte Animationen, die gemeinsam mit einem simultan ausgespielten Audio dem Raum Atmosphäre verleihen.