MESO – Stadthalle Karlsruhe: Digitale Flexibilität für multifunktionale Stadthalle

Die Stadthalle Karlsruhe wird aktuell von Grund auf saniert und in eine moderne Eventlocation verwandelt. Wir begleiten das Projekt seit 2013 und erweitern die Räume um eine digitale Ebene. Im neuen Konzept der Stadthalle werden Licht, Wegeleitung, Displays und künstlerische Interventionen integraler Bestandteil der Architektur. Die flexible Grundstruktur wird durch das digitale Steuerungssystem noch individueller auf die Mieter:innenwünsche abgestimmt.

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Ein Projekt nimmt Form an

In enger Zusammenarbeit mit SSP Architekten und in Weiterführung des Siegerentwurfs von netzwerk-architekten entwickeln wir die digitale Ebene der Stadthalle Karlsruhe für die Karlsruher Messe- und Kongress GmbH.
Der Kunde erhält eine benutzerfreundliche Oberfläche, mit der die Mitarbeitenden der Stadthalle ein komplexes Netzwerk aus Lichtelementen und Medienflächen einfach choreografieren können. So lassen sich Wünsche der Mieter:innen schnell, flexibel und energieeffizient umsetzen. Die Eröffnung ist für 2025 geplant.

Perspektivische Darstellung des Foyerbereichs, Hermann Rotermund 1985 © Hermann Rotermund

Die Stadthalle Karlsruhe wurde 1915 von den Architekten Robert Curjel und Karl Moser erbaut. Um flexiblere Nutzungen zu ermöglichen, wurde das Gebäude 1985 von Hermann Rotermund neu entwickelt. Die Fassade blieb klassizistisch, dahinter entstand eine multifunktionale Stadthalle in einem beeindruckenden Spiel aus geometrischen Formen und Rastern. Der Entwurf – ein Zeichen seiner Zeit – überzeugt noch heute. Da die Ausstattung aber nicht mehr den aktuellen Standards entsprach und erhebliche Brandschutzmängel aufwies, beschloss der Gemeinderat eine umfassende Modernisierung der Stadthalle.

Das ursprüngliche Modernisierungskonzept, 2012 von netzwerkarchitekten erstellt, besticht durch seine Einfachheit: Der Entwurf von Rotermund wird auf Kernelemente reduziert, farbige Elemente werden entfärbt, das Gebäude wird weißer und heller. Mediale Elemente greifen die bestehende Geometrie auf und entwickeln sie weiter. Quadratische Pixel als gestalterische Basis von Lichtelementen und Leitsystemen zitieren die Raster im Gebäude und interpretieren sie zeitgenössisch neu. Farbig ansteuerbare Lichtelemente erlauben eine flexible Einfärbung des Gebäudes nach Kundenwunsch.

Medienelemente Stadthalle Karlsruhe, 2012 © netzwerkarchitekten

Das von UNIT Design entwickelte Leitsystem greift die Raster auf und gliedert die digitalen Leitelemente in die analogen ein. Das Lichtdesign von Envue Homburg nutzt speziell entwickelte Downlights mit einstellbarer Farbtempertur sowie farbige Akzentleuchten im ganzen Gebäude.
Die weitere Ausplanung von SSP modernisiert alle Säle und optimiert die Haustechnik in Sachen Energieeffizienz. Erscheinungsbild und Technik werden umfassend erneuert.

Foyer, Beispiel für Licht-Branding, Rendering © Envue Homburg Licht GmbH

Experience Management System, Screenshot © MESO

Das von MESO entwickelte Experience Management System macht die Steuerung einfach und kundenorientiert. Die zentrale Steuerungsansicht für die Haustechnik ordnet alle Szenen der Veranstaltungen als Zeilen und alle Medien als Spalten an. Raumbeschilderungen können sich über den Tag ändern, Licht- und Farbstimmungen während der Veranstaltung leicht umgeschaltet werden.

Das System erlaubt u.A. die Steuerung der folgenden Elemente auf drei Stockwerken:

64 Bildschirme des digitalen Leitsystems mit Steuerung der Farbigkeit, der grafischen Elemente, der Richtungsleitung und der angezeigten Texte
36 weitere Bildschirme zur Ausschilderung von Countern und Räumen in Farbigkeit und Inhalt
ca. 1.800 Downlights mit einstellbarer Helligkeit und Farbtemperatur
47 großformatige farbige Pixel-Elemente an der Decke
23 Kuppelleuchten im Weinbrenner-Saal mit insgesamt ca. 17.000 LEDs
2 Medienfassaden mit insgesamt ca. 38.000 einzeln ansteuerbaren LED-Pixeln

Licht und Leitsystem sind in einer Nutzeroberfläche integriert. Ein Corporate Branding der Stadthalle lässt sich in einem Arbeitsschritt erstellen.
Je nachdem, wieviele Räume des mehrstöckigen Gebäudes genutzt werden, können weitere Spalten für die Inszenierung hinzugefügt werden.

Die großzügigen Foyers in den drei Etagen bieten flexible Nutzungsmöglichkeiten. Sie lassen sich in beliebig viele Zonen unterteilen, indem man mehere Spalten anlegt und ihnen Rasterfelder zuordnet. Lichtfarbe und Animationen können für jede Spalte individuell eingestellt werden. So lassen sich Bereiche in den Foyers mit unterschiedlichen Lichtstimmungen bespielen.